A45, Neubau Talbrücke Sterbecke
Die Talbrücke Sterbecke liegt nordwestlich von Lüdenscheid, im Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Hagen- Süd. Das Bauwerk führt in bis zu 45 Metern Höhe über ein bewaldetes, unbewohntes Tal. Herausforderung für den Ersatzneubau sind die steilen Hänge mit bis zu 20 Prozent Steigung.
Die Talbrücke Sterbecke besteht aus zwei Teilbauwerken. Für die Neubauphase wurde die Brückenhälfte in Fahrtrichtung Dortmund verstärkt. So kann sie während der ersten Bauphase den gesamten Verkehr auf vier Spuren aufnehmen. Die Brücke wurde in den 1960er Jahren mit einer Verkehrsprognose geplant, die von 25.000 Fahrzeuge im Jahr 1980 ausging. Inzwischen ist die Belastung auf 64.000 Fahrzeuge angestiegen, davon 13.000 Lkw.
Ende der 1950er Jahre lag das zulässige Gesamtgewicht bei 24 Tonnen (acht Tonnen Achslast). Das zulässige Gesamtgewicht für Lkw beträgt heute im gesamten Bundesgebiet 40 Tonnen oder 11,5 Tonnen Achslast. Im Zuge des 6streifigen Ausbaus der A45, der im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgeschrieben ist, stehen die 60 Großbrücken im Verantwortungsbereich der Niederlassung Westfalen an dieser Strecke im Fokus.
Die westliche Brückenhälfte wurde am Pfingstsonntag 2023 gesprengt. Dabei knickten die vier Pfeiler unter dem Brückenüberbau so ein, dass die Fahrbahnplatte senkrecht nach unten fallen konnte. Unter der Brücke war in den Wochen vor der Sprengung ein Fallbett errichtet worden, um den Aufprall bei der „Kollapssprengung“ zu dämpfen.
Die Lage der Brücke wird beim Neubau nicht verändert. Für jede der beiden Richtungsfahrbahnen wird ein separates Teilbauwerk vorgesehen. Die Überbauten sind durch einen nur 10 Zentimeter breiten Spalt voneinander getrennt. Die Gesamtbreite der neuen Talbrücke Sterbecke beträgt 45,135 Meter.
Da sich die Talbrücke Sterbecke in unmittelbarer Nähe zur Anschlussstelle Lüdenscheid-Nord befindet, muss auf dem jeweiligen Teilbauwerk der Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstreifen mit über das Brückenbauwerk geführt werden.
Die Pfeiler werden massiv gebaut. Der Überbau wird als Hohlkasten in Spannbeton gebaut. Für Wartungsarbeiten sind die Hohlkästen begehbar. Insgesamt gibt es für jedes Teilbauwerk vier Pfeiler und zwei Widerlager. Die Pfeiler werden flach gegründet. Dieses massive Fundament ist elf Meter lang, acht Meter breit und zwei Meter hoch.
Das Projekt setzt sich aus den Fachlosen Brückenbau, Verkehrssicherung, Fahrzeugrückhaltesysteme und Markierungsarbeiten zusammen.
Zeitraum
2022 bis 2028 geplant
Projektvolumen
89 Mio. €
Art der Maßnahme
Ersatzneubau der Talbrücke
Aufgabenstellung
Nachtragsbearbeitung, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, Bewertung optimierter Bauablauf, Gemeinkostenbetrachtung
Auftraggeber
Autobahn GmbH des Bundes,
NL Westfalen, Außenstelle Hagen